Jetzt in der Lehre – und danach?

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Arzije ist zurzeit im dritten Lehrjahr bei der Zuger Kantonalbank. Das heisst, noch ein Jahr durchbeissen, und dann stehen ihr viele Türen offen. Aber welche Türen sind das genau? Sollte Arzije sofort eine Weiterbildung machen oder doch erst ein wenig Berufserfahrung sammeln? Oder wie sieht es mit einem Zwischenjahr aus? Im Interview verrät sie uns ihre Pläne.

© Adobe Stock, Gorodenkoff

Arzije, von was träumst du schon lange?

Ganz klar: davon, einen Einblick in andere Kulturen und Lebensarten zu erhalten. Es gibt so viele Nationen auf dieser Welt, und keine kann mit der anderen verglichen werden. Jede Nation bietet solch spannende Einblicke und Einzigartigkeiten, die man einmal erlebt haben muss. Dieses riesige Vorhaben lässt sich natürlich am besten mit einer Weltreise abdecken. So bleibt man immer auf Trab, es wird nie langweilig, und es ist die beste Möglichkeit, einen guten und echten Eindruck zu erhalten. Das Ganze ist leider aber auch kostspielig.

Hast du schon eine Traumdestination vor Augen?

Definitiv Tokio, Japan. Es hat mich schon immer interessiert, wie unterschiedlich das Leben in einer Grossstadt, insbesondere auf einem anderen Kontinent, sein kann. In der Schweiz haben wir schon auch Städte wie Zürich oder Bern, aber die sind nichts im Vergleich zu den rund 14 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern, die Tokio zählt. Das Leben dort ist anders als hier. Ob ich das besser oder schlechter finde, kann ich jetzt natürlich noch nicht sagen. Aber der Charme Tokios hat mich gepackt. Seien es auch nur die schönen Landschaften, die kulinarischen Spezialitäten oder die Skyline der Stadt. Ebenso interessiert es mich aber auch, kleinere Dörfer oder Städte in nicht so wohlhabenden Gegenden, wie zum Beispiel in Südamerika, zu besuchen. Die Kontroverse zwischen gross und reich sowie klein und arm fesselt mich immerzu. Auch dort werden die Menschen wiederum eine ganz andere Lebenseinstellung haben, als dass ich es von der Schweiz gewohnt bin. Es ist wichtig für mich, mir ein eigenes Bild von der Welt machen zu können.

Was könnte deine grösste Schwierigkeit werden?

Mit Sicherheit die Organisation und die Planung der Reise. Insbesondere, wenn ich eine Weltreise mit vielen Ländern und vielen Stopps plane, benötigt das einiges an Vorbereitungszeit. Zuerst einmal muss eine etwaige Route festgelegt werden. Dann folgen Internetrecherchen, Flugbuchungen, und die ersten Übernachtungsmöglichkeiten werden definiert. Das kann mehr Zeit in Anspruch nehmen, als man anfangs denkt. Je besser eine solche Vorbereitung jedoch ist, desto entspannter kann ich dann auch die Reise antreten.

Hast du auch etwas Angst vor der Reise?

Ich habe Respekt davor. Meine grösste Sorge ist, dass die Reise nicht reibungslos verläuft. Viel zu oft habe ich schon von Freunden und Bekannten gehört, dass es in einigen Ländern beim öffentlichen Verkehr, aber auch bei den Flügen zu drastischen Verspätungen kommt und man einfach nichts dagegen unternehmen kann. Da werde ich auf einen Luxus verzichten müssen, den wir in der Schweiz tagtäglich geniessen dürfen. Wenn ich am Ende des Tages nicht da bin, wo ich eigentlich sein sollte, kann es schon gut sein, dass ich ein wenig unruhig werde. Schliesslich bin ich in einem anderen Land mit fremden Menschen, einer unbekannten Umgebung sowie einer Sprache, die ich nicht so gut beherrsche wie meine Muttersprache. An einem Ort festzusitzen, ohne zu wissen, wie ich weiterkomme, wäre meine grösste Angst. Wenn ich aber für alles einen Plan B habe, dann kommt das sicherlich gut.

Wenn du einen Ort findest, der dir gefällt, bleibst du sofort dort?

Ich bin überzeugt, dass ich einige Orte finden werde, an denen ich am liebsten sofort bleiben möchte. Es ist aber sicher nicht falsch, die Weltreise zu beenden, alle Orte kennenzulernen und nochmals in Ruhe darüber zu schlafen. Ich kann es mir aber sehr gut vorstellen, einmal auszuwandern und an einem neuen Ort mein Leben fortzuführen. Es muss auch nicht gleich bis ans Lebensende sein, aber wenn ich einen Ort finde, an dem es mir besser gefällt als in der Schweiz, stehen die Chancen sehr gut, dass ich auch für einige Zeit dort leben werde.

Für wann planst du deine Reise und wie lange willst du unterwegs sein?

Mein Ziel ist es, nach der Lehre noch ein Jahr Berufserfahrung zu sammeln und Geld anzusparen. Denn eine Weltreise ist, wie vorhin bereits erwähnt, nicht gerade billig. Insbesondere, wenn man nicht jeden Rappen zweimal umdrehen will, braucht man ein ausreichend dickes Polster. Insgesamt will ich dann sicher zwischen vier und sechs Monaten unterwegs sein.

Welche Karriereschritte strebst du nach deiner Reise an?

Die Einblicke, die ich bis jetzt in der Lehre sammeln durfte, haben mir sehr gefallen. Wenn ich also von meiner Weltreise zurückkehre, würde ich gerne meine Karriere bei der Bank fortsetzen. Eine Weiterbildung ist für mich auch ein wichtiges Thema, jedoch weiss ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, in welche Richtung diese genau geht. Deshalb bin ich froh, wenn ich mir das nochmals während der Arbeit und auf der Weltreise überlegen kann.

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Mauro Schildknecht

Mauro Schildknecht

Mauro Schildknecht absolvierte erfolgreich seine Lehre bei der Zuger Kantonalbank und ist seitdem im Bereich Private Banking tätig. Dort steht er Kundinnen und Kunden als Ansprechpartner zur Verfügung. In der Freizeit spielt er bereits seit einigen Jahren Unihockey, wo er das Tor bewacht.


Kategorien: Karriere

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