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Pascale Ottiger arbeitet seit 2016 bei der Zuger Kantonalbank und ist derzeit als Privatkundenberaterin in der Geschäftsstelle Hünenberg tätig. Für sie steht der persönliche Kontakt und das Vertrauen, das ihr die Kundinnen und Kunden entgegenbringen, im Mittelpunkt. Es bereitet ihr besondere Freude, Menschen in wichtigen Lebensphasen zu begleiten – etwa, wenn junge Erwachsene die Verantwortung für ihre Finanzen übernehmen.

Pascale, warum empfiehlst du jungen Kundinnen und Kunden, schon in ihren Zwanzigern mit dem Anlegen zu beginnen?

Viele junge Erwachsene unterschätzen, wie wertvoll ein früher Start beim Anlegen sein kann. Oft höre ich: «Ich fange erst an, wenn ich mehr verdiene» oder «Das kommt später, wenn ich mehr Kapital zur Verfügung habe». Doch genau jetzt ist der beste Zeitpunkt. Denn je früher man beginnt, desto mehr Zeit bleibt, um vom Wachstum an den Finanzmärkten zu profitieren. Schon mit kleinen, regelmässigen Beträgen lässt sich über die Jahre eine beachtliche Summe aufbauen. Junge Menschen haben so die Chance, sich systematisch ein finanzielles Polster für grosse Ziele, die Ausbildung oder mehr Unabhängigkeit aufzubauen. Der erste Schritt ist oft der schwierigste – aber er lohnt sich.

Was hindert denn junge Erwachsene daran, in den Finanzmarkt einzusteigen?

In der Praxis erlebe ich oft zwei grosse Hürden: Zum einen denken viele, man brauche viel Geld, um überhaupt starten zu können. Zum anderen steht häufig Unsicherheit im Weg – zum Beispiel aufgrund des fehlenden Wissens oder der Angst, Fehler zu machen. Beides ist verständlich, aber gar nicht nötig. Heute gibt es viele einfache und professionelle Möglichkeiten, auch mit kleinen Beträgen zu investieren, etwa über Fondssparpläne oder die Säule 3a mit einer Wertschriftenlösung. Auch ohne tiefgehende Fachkenntnisse ist ein sinnvoller Einstieg möglich – mit passenden Produkten und einer guten Beratung.

Wie reagierst du, wenn junge Kundinnen und Kunden Bedenken haben, ihr Geld zu verlieren?

Diese Bedenken sind absolut nachvollziehbar, gerade, wenn man wenig Erfahrung mit den Finanzmärkten hat. Schwankungen gehören dazu – sie sind normal und unvermeidbar. Trotzdem müssen sie nicht verunsichern. Hier kommt der grösste Vorteil für junge Anlegerinnen und Anleger ins Spiel: der lange Anlagehorizont. Wer früh startet, kann kurzzeitige Marktschwankungen besser aussitzen. Historisch betrachtet haben sich die globalen Aktienmärkte nach Rückschlägen meist wieder erholt. Mit regelmässigen Investitionen und einem kühlen Kopf steigen die Chancen, langfristig von positiven Renditen zu profitieren. Ich erlebe oft, dass diese Perspektive vielen Kundinnen und Kunden hilft, ihre Angst zu überwinden.

Wie können junge Anlegerinnen und Anleger ohne viel Wissen oder Erfahrung sinnvoll starten?

Ein guter Weg für Anfängerinnen und Anfänger sind einfach strukturierte Produkte wie Fondssparpläne, die breit über verschiedene Branchen und Länder gestreut sind. Damit kann man schon mit kleinen Beträgen investieren und von einer breiten Risikostreuung profitieren. Diese Lösungen ermöglichen es, ohne tiefgehende Finanzkenntnisse einzusteigen und sich Schritt für Schritt mit dem Thema vertraut zu machen. Gleichzeitig lassen sie sich individuell an persönliche Ziele und an die Risikobereitschaft anpassen. Der Einstieg ist also viel weniger kompliziert, als viele denken.

Könnt ihr als Beraterinnen und Berater junge Erwachsene beim Einstieg begleiten?

Unbedingt – genau das ist Teil unserer täglichen Arbeit. Viele junge Menschen möchten ihr Geld sinnvoll anlegen, wissen aber nicht genau, wie. Wir nehmen uns die Zeit, gemeinsam mit ihnen eine individuelle Strategie zu entwickeln. Dabei geht es nicht nur um die Auswahl der passenden Produkte, sondern auch um Wissensvermittlung. Wir erklären, wie der Markt funktioniert, welche Möglichkeiten es gibt und wie man Risiken einschätzt. So wird Anlegen Schritt für Schritt greifbar und kann zu einer wichtigen, zukunftsorientierten Gewohnheit werden.