Nachfolgeplanung – der richtige Zeitpunkt und die notwendige Entschlossenheit

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Die Nachfolge eines KMU optimal zu regeln und umzusetzen, ist komplex und intensiv – und wegweisend für viele Betroffene. Oft ist es ein langer und intensiver Weg. Eines ist dabei besonders wichtig: Eine Nachfolgeregelung kann nie zu früh, sehr wohl aber zu spät in Angriff genommen werden.

© Adobe Stock, Halfpoint

Ziele einer Nachfolgelösung

Die Regelung der Nachfolge ist für die meisten Unternehmer ein einmaliges Ereignis im Leben. Die unterschiedlichen Interessen vieler Stakeholder führen zu einer Fülle an möglichen Zielen. Deshalb sind Zielkonflikte unvermeidbar. Sie bestmöglich in Einklang zu bringen und gleichzeitig sein Lebenswerk zu sichern, ist anspruchsvoll. Sollen Familienbesitz und Unternehmenstraditionen bewahrt und Arbeitsplätze langfristig gesichert werden? Oder wollen Sie doch eher den Verkaufspreis optimieren, um Ihre persönliche Vorsorge und den Lebensstandard nach Erwerbsaufgabe zu sichern? Nicht selten erscheint die Nachfolgelösung schon klar, Nachfolgekandidaten sind bereits in Sicht. Aber sind diese wirklich dazu bereit? Und bringen sie die notwendigen Fähigkeiten und Erfahrungen mit?

Nachfolgeprozess

Der erste und wichtigste Schritt beginnt mit der Bereitschaft, sich ernsthaft mit der Nachfolge auseinanderzusetzen. Dabei können Emotionen objektive Beurteilungen beeinträchtigen. Ich empfehle deshalb, sich für die Auslegeordnung und die Analyse verschiedener Optionen und für deren Gewichtung von einem kompetenten Sparringspartner begleiten zu lassen. Dabei gilt es auch zu beurteilen, ob das Unternehmen schon fit für eine Übergabe ist. Allfällige Vorbereitungen und Optimierungen können viel Zeit und Ressourcen beanspruchen. Auch der eigentliche Verkaufsprozess ist je nach gewählter Nachfolgeform mehr oder weniger aufwändig. Berücksichtigen Sie sowohl die «Eigentumsebene» als auch die «Führungs-/operative Ebene», wobei eine Regelung zu unterschiedlichen Zeitpunkten möglich ist.

Wesentliche Aspekte und Herausforderungen

Unabhängig davon, ob eine Familiennachfolge, ein Management- Buy-out, ein Verkauf an Investoren oder andere Nachfolgeformen gewählt werden: Für einen optimierten Prozess braucht es ein breites Fachwissen, das in aller Regel nur durch den Beizug von Spezialisten abgedeckt werden kann. Nebst unternehmerischen, rechtlichen, steuerlichen und finanziellen Aspekten sind gerade auch psychologische und emotionale Aspekte nicht zu unterschätzen. Häufige Fehler wie zu spätes Starten der Nachfolgeplanung, Personenabhängigkeiten, Fehleinschätzung eines «gewünschten» Nachfolgers oder ein Unersetzlichkeitssyndrom sind durch gute Planung vermeidbar.

Meine Empfehlungen

Prüfen Sie mehrere Alternativen. Die gewünschte Nachfolgelösung lässt sich nicht immer realisieren oder muss nicht die optimale Wahl sein. Vermeiden Sie Zeitdruck: Ihre Nachfolgeregelung kann nie zu früh, sehr wohl aber zu spät in Angriff genommen werden. Verdrängen Sie die emotionalen Herausforderungen eines derart wichtigen Ereignisses nicht. Und nutzen Sie das Know-how und die Erfahrungen von Fachexperten. Eine gute Vorbereitung und Umsetzung können Kosten sparen und den Preis sowie das Ergebnis optimieren. Auch Ihre Bank kann Sie als koordinierender Berater und Finanzpartner optimal begleiten.
 

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Martin Neuhaus

Martin Neuhaus

Martin Neuhaus ist seit bald zwei Jahren Leiter Firmenkundenberatung bei der Zuger Kantonalbank. Er ist im Kanton sehr gut vernetzt und kann mit über 30 Jahren Erfahrung als profunder Experte des Schweizer Firmenkundengeschäftes bezeichnet werden. Mit seiner Familie lebt er im nahen Säuliamt. Martin Neuhaus ist ein Bewegungsmensch; er liebt Mountainbiken und Golfen. Gerne geniesst er mit Familie und Freunden ein gutes Glas Wein.


Kategorien: Zukunft

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