Digital Banking und Reisen – zwei Steckenpferde von Vivienne Arber

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Vivienne Arber liebt es, Projekte anzustossen und umzusetzen. Das macht sie bei ihrer Arbeit als Beraterin Digital Banking bei der Zuger Kantonalbank, aber auch in der Freizeit. Zusammen mit ihrem Freund hat sie ins Projekt Lissi unzählige Stunden investiert, um unabhängig und frei reisen zu können. Was sich hinter Lissi verbirgt und wohin Lissi fährt, erzählt sie im Interview.

Vivienne, du hast mit deinem Freund in der Freizeit einen Bus umgebaut. Für welches Modell habt ihr euch entschieden?

Wir haben quasi einen leeren Werkzeugbus gekauft. Ein wichtiges Kriterium war damals die Höhe des Busses, damit wir in die Tiefgarage fahren können. Mittlerweile ist dies nicht mehr möglich, da der Ausbau auf dem Dach, unsere sogenannte Terrasse, zu hoch ist. Aber auf die Sonnenuntergänge auf unserer Terrasse möchten wir nicht mehr verzichten. Unser Bus Lissi macht uns viel Freude.

Darf ich fragen, was euer Projekt gekostet hat?

Der Bus, ein Occasionsmodell mit wenigen Kilometern und Standheizung, hat 12’000 Franken gekostet. Für den Umbau haben wir rund 6’000 Franken investiert, die Storen schlugen mit 800 Franken zu Buche. Mein Freund und ich mussten konstant unsere Ansprüche abgleichen und abwägen: Wie viel Komfort wollen wir uns leisten? Das war nicht immer leicht, denn Zubehör kostet einiges. Aber wegen Corona hatten wir viel Zeit zum Recherchieren. Es gibt eine hilfreiche App mit Prototypen zum Konfigurieren für unterschiedliche Busmodelle. So konnten wir unsere Ideen visualisieren; das war sehr hilfreich. Da wir im Bus kochen und essen wollen, lag der Fokus bei der Küche und beim Sitzplatz. Inspirieren liessen wir uns oft online auf Instagram und YouTube: Mein Freund war zum Beispiel für den Strom verantwortlich, die Planung machte ich. Wir beide hatten keine Vorkenntnisse. Das war schon spannend, und manchmal auch eine Herausforderung.

Was würdest du heute anders machen?

Um Strom zu sparen, wählten wir für den Abwasch eine Fusspumpe. Aber eine elektrische Pumpe ist viel bequemer und braucht auch wenig Strom. Deshalb werden wir dies vielleicht nachträglich noch ändern. Wir korrigieren immer wieder Dinge, die sich als umständlich herausstellen. Aber das macht nichts. Die Freude am Bus überwiegt, denn wir haben doch das meiste richtig entschieden. Auf dem Campingplatz werden wir auch immer wieder neu inspiriert, denn die unterschiedlichen Busse sind generell ein wichtiges Gesprächsthema. Für unser Gefährt bekommen wir viele positiven Rückmeldungen, und oft wird gefachsimpelt. Meist in einer gemütlichen Runde.

Was ist dein Lieblingsstück im Bus?

Das ist ganz klar der drehbare Tisch. Er ist sehr praktisch und platzsparend. Wir haben an diesem Tisch schon viele gemütliche Stunden verbracht. Wir spielen oft Gesellschaftsspiele wie Rummikub, Skip-Bo oder Skyjo.

Wohin seid ihr mit Lissi schon gefahren?

Wir sind oft in der Schweiz unterwegs, denn wir wandern sehr gerne. Der Bus ist genial. Wir campen am Vorabend in der Nähe des Wandergebiets, hüpfen um fünf Uhr morgens aus dem Bett und geniessen zum Beispiel zwei Stunden später den Sonnenaufgang auf den Mythen. Toll war auch unsere Reise nach Kroatien, wo wir spontan campen konnten. Wir sind auch schon nach Norwegen gefahren. Dort ist Campen fantastisch, weil es viele kostenlose Campingplätze gibt. Empfehlenswert ist die App park4night. Es gibt immer genügend Rezensionen für die Campingplätze, und man würde sofort erkennen, wenn etwas nicht stimmt. In der Hochsaison sind übrigens die berühmten Sehenswürdigkeiten sehr voll. Es lohnt sich, rechtzeitig zu planen.

Du arbeitest bei der ZugerKB im Digital Banking. Was machst du genau?

Ein grosses Projekt habe ich vor Kurzem abgeschlossen, das Digital Onboarding mit Online-Identifikation und digitaler Vertragssignierung. Neu ist es möglich, komplett online Kundin oder Kunde zu werden. Die Identifikation erfolgt mit dem biometrischen Pass. Nach der Identifizierung können die Verträge online unterschrieben werden. Dieses Projekt war für mich sehr spannend, ich konnte vieles dazulernen. Nebst solch grossen Projekten unterstütze ich zudem zum Beispiel den Ausbau des Kundenportals, übernehme Publishing-Aufgaben und betreue MONA, unsere Mobile ONline Assistenz also unseren Chatbot.

Wie wird man Beraterin Digital Banking?

Am besten geeignet ist heutzutage die Lehre als Mediamatikerin oder Mediamatiker. Während vier Ausbildungsjahren lehrt man vieles über Design und Technik, dazu kommen viele Erfahrungen während der Ausübung des Jobs. Ich machte die Lehre als Polygrafin und wechselte danach in eine Agentur. Dort durfte ich unterschiedliche Unternehmen betreuen und lernte in kurzer Zeit sehr viel. Manchmal geht es in meinem Alltag etwas hektisch zu, weil zum Beispiel Informationen schnell publiziert werden müssen. Aber es ist auch sehr spannend, denn ich bin an vorderster Front beim Geschehen dabei.

Hast du auf deinen Reisen schon Dinge gesehen, die dich für die Arbeit inspirierten?

Ja, sicher. Aber ich bin nicht nur auf unseren Reisen aufmerksam: Generell betrachte ich Websites oder Portale immer auch mit der beruflichen Brille und lasse mich inspirieren.

Wie kommst du trotzdem zur Ruhe?

Für mich ist Lissi ist ein schöner Ausgleich. Bei Reisen mit dem Bus kann ich sehr gut abschalten, auch wenn es oft nur für ein Wochenende ist. Denn ich liebe es, in der Natur zu sein. Ich meide touristische Orte. Abschalten kann ich besser, wenn es ruhig ist. Und wenn ich dann abends auf dem Dach in den Sternenhimmel schaue, dann bin ich richtig happy.

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Susanne Elsener

Susanne Elsener

Susanne Elsener, HR-Managerin, war als Berufsbildnerin verantwortlich für die Betreuung und die Ausbildung der 24 Lernenden. Sie war die erste Anlaufstelle für Eltern, Schulen und das Berufsbildungsamt. Susanne organisierte die Einsätze der Lernenden, deren Prüfungen, die Abschlussfeste und diverse Events. Privat verbringt sie gerne viel Zeit mit ihrer Familie und mit Freunden.


Kategorien: Leben

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