Expertenwissen zur 3. Säule

Denn alle jährlichen Einzahlungen bis zur Maximalsumme von 7’056 Franken (Stand 2023) können bei der Steuererklärung angegeben werden. Im Interview mit Ina Gammerdinger, Beraterin Kommunikation, gibt Michael Zehnder, Berater Finanzplanung bei der Zuger Kantonalbank, Tipps zur Vorsorge.

Michael, wann sollte man mit dem Sparen beginnen?

Am besten jetzt sofort. Je früher gespart wird, desto länger ist der Anlagehorizont, und das Geld kann für einen arbeiten. Auch schon kleine Investitionen zahlen sich aus.

Was heisst klein?

Schon mit 50 Franken pro Monat kann ich in Wertschriften investieren. Diese erstklassigen Anlagefonds werden von unseren Spezialistinnen und Spezialisten professionell verwaltet – ich selbst muss nichts machen.

Wie mache ich das?

Einfach zum Beratungsgespräch persönlich bei einer unseren 14 Geschäftsstellen vorbeikommen oder online direkt das Produkt abschliessen.

Ansparen kann ich, indem ich …

… die Einzahlungen per Einzel- oder Dauerauftrag mache. Ich empfehle den Dauerauftrag – so geht keine Einzahlung vergessen.

Abhebungen sind jederzeit möglich?

Beim Multitalent Sparen 3a ist das nur bedingt möglich. Denn dieses Produkt ist steuerlich begünstigt und unterliegt entsprechend diversen Rahmenbedingungen. Konkret heisst das: Das angesparte Vermögen in der Säule 3a ist gebunden, und man hat im Unterschied zum gewöhnlichen Sparkonto keinen freien Zugriff darauf.

Wann bekomme ich das Geld denn zurück?

Da gibt es verschiedene Möglichkeiten wie beispielsweise die Aufnahme einer selbstständigen Erwerbstätigkeit, der definitive Wegzug aus der Schweiz oder der Kauf von selbstbewohntem Wohneigentum. Oder eben als Altersguthaben: Frühestens fünf Jahre vor der ordentlichen Pensionierung kann ich das Geld beziehen. Hier empfehlen wir einen gestaffelten Bezug, damit es keinen Steuernachteil gibt. Deswegen sollten Sparer ab einer Summe von 45’000 Franken ein zweites oder sogar drittes Sparen-3a-Konto eröffnen.

Warum soll ich in Wertschriften investieren?

Ein junger Mensch hat einen langen Anlagehorizont. Somit hat er Zeit, das Geld für sich arbeiten zu lassen. Bleiben die Ersparnisse auf einem Säule-3a-Konto, verliert man über die Zeit an Kaufkraft, weil die tiefen Zinsen die Inflation nicht ausgleichen. Heisst: Das angesparte Guthaben wird später weniger wert sein als heute. Mit dem Wertschriftensparen profitiert man hingegen von der Entwicklung an den Finanzmärkten.

Welche Anlagelösungen gibt es?

Die Anlagen sind breit – da ist für jeden Geschmack etwas dabei: Aktien, Immobilien und Obligationen. Viele Anlagen entsprechen auch den ESG-Kriterien.

Was heisst das?

ESG bezeichnet Bewertungskriterien für nachhaltige Anlageprodukte. ESG steht für «Environmental», «Social» and «Governance», also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. «Environmental» bezieht sich auf Umweltthemen wie Klimawandel und Energieeffizienz, die Förderung von erneuerbaren Energien und Biodiversität sowie auf die Reduktion von Umweltverschmutzung. «Social» befasst sich mit Arbeitsbedingungen wie dem Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit, der Sicherheit am Arbeitsplatz und der Gesundheit sowie der Förderung von Bildung und Geschlechtergleichheit. «Governance» umfasst Massnahmen verantwortungsvoller Unternehmensführung.

Wie finde ich den richtigen Fonds für mich?

Dabei helfen wir unseren Kundinnen und Kunden gern. Im Beratungsgespräch betrachten wir die ganzheitliche persönliche Lebenssituation und -planung sowie die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden. Gemeinsam eruieren wir ein Anlegerprofil, und daraus resultiert die entsprechend passende Anlagestrategie.

Was heisst Anlagestrategie?

Sie widerspiegelt die persönliche Risikofähigkeit und Risikoneigung unter Berücksichtigung des Anlagehorizonts. Eine Strategie ist langfristig ausgelegt und sollte nicht ständig angepasst werden. Das gleiche Vorgehen machen wir bei der Säule 3a und schlagen ein geeignetes Anlageprodukt vor.