Kaufpreise erreichen neue Höchststände
Wohneigentum ist im Kanton Zug weiterhin sehr begehrt und stösst trotz gestiegener Zinsen und wirtschaftlicher Unsicherheiten auf eine hohe Zahlungsbereitschaft. Das hat die Kaufpreise von Eigentumswohnungen erneut in die Höhe getrieben: Zwischen dem zweiten Quartal 2021 und dem zweiten Quartal 2022 verteuerte sich im Kanton Zug ein mittleres Objekt um 11,7 Prozent. Das entspricht nicht nur der stärksten Jahresteuerung seit über 20 Jahren, sondern liegt auch deutlich über der landesweiten Entwicklung (plus 7,3 Prozent). Sämtliche Zuger Regionen verzeichneten überdurchschnittliche Preisanstiege. In der Stadt Zug erreichten die Transaktionspreise neue Rekordwerte von fast 2 Millionen Franken für eine durchschnittliche Wohnung. Aber auch im restlichen Kanton wird es immer teurer – inzwischen findet sich in kaum einer Gemeinde noch eine neuere, mittelgrosse Eigentumswohnung für weniger als 1,5 Millionen Franken.
Angebotsmarkt wird immer kleiner
Die starke Zunahme der Zahlungsbereitschaft ist angesichts der höheren Fremdfinanzierungskosten zwar überraschend, sie spiegelt aber die nach wie vor sehr grosse Kaufkraft in der Region. Für vermögende Immobilienkäufer aus dem Ausland bleibt der Kanton Zug aufgrund seiner vorteilhaften Rahmenbedingungen ebenfalls attraktiv. Darüber hinaus ist das Kaufangebot äusserst knapp, obwohl sich die Auswahl jüngst vergrössert hat. So waren im zweiten Quartal 2022 rund 30 Prozent mehr Eigentumswohnungen auf dem Markt inseriert als im Vorjahr. Im Kanton Zug ist dies aber lediglich ein Tropfen auf den heissen Stein: Nur knapp über 1 Prozent aller Wohnungen sind in der Vermarktung. Während der vergangenen zehn Jahre erreichte die Angebotsquote jedoch rund 3 Prozent. Daraus resultiert nun eine sehr kurze Vermarktungsdauer pro Wohnung.
Nachfrage bleibt weiterhin hoch
Die höheren Finanzierungskosten dämpfen in der gesamten Schweiz die Nachfrage nach Wohneigentum. Inzwischen hat sich auch im Kanton Zug die Zahl der Suchenden etwas reduziert. Dennoch bleiben Eigenheime in Zug mit durchschnittlich 22 Kaufinteressierten pro inserierter Wohnung ausserordentlich begehrt (Mittel der Schweiz: 2 pro Wohnung). Gleichzeitig steigt das Neubauangebot wegen des eingeschränkt verfügbaren Baulands und der zunehmend komplexen und damit zeitintensiven Innenverdichtung nur schwach. Damit ist ein substanzieller Rückgang der Wohneigentumspreise unwahrscheinlich. Das zuletzt fulminante Preiswachstum dürfte sich jedoch abschwächen.
Regionale Preisbandbreiten: Eigentumswohnungen
(in CHF pro Quadratmeter, 2022)
Regionale Angebotsmengen: Eigentumswohnungen
(Anzahl angebotene Objekte im Quartal)
Regionale Preisentwicklung: Eigentumswohnungen
(Index 1. Quartal 2012 = 100)
Marktausblick Eigentumswohnungen 2023
Erläuterung der jeweiligen Niveaus in der Tabelle Marktausblick
Preise: hoch = mehr als 5 Prozent über dem kantonalen Wert, mittel = weniger als 5 Prozent über oder unter dem kantonalen Wert, tief = mehr als 5 Prozent unter dem kantonalen Wert
Angebot und Bautätigkeit: hoch = mehr als 20 Prozent über dem kantonalen Wert, mittel = weniger als 20 Prozent über oder unter dem kantonalen Wert, tief = mehr als 20 Prozent unter dem kantonalen Wert